Mairwies: Unterschied zwischen den Versionen

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Einerseits wurde auf den Steinmauern des ursprünglichen Gebäudes eine vollständige Etage errichtet (daher die Bezeichnung ''Stockhaus'') andererseits wurde die Gebäudelänge beinahe verdoppelt. Selbst das errichtete Dachgeschoß bot, wie sich später herausstellte, für eine kleine Wohneinheit Platz. Das Dach wurde mit ''Eternit'' gedeckt.
Einerseits wurde auf den Steinmauern des ursprünglichen Gebäudes eine vollständige Etage errichtet (daher die Bezeichnung ''Stockhaus'') andererseits wurde die Gebäudelänge beinahe verdoppelt. Selbst das errichtete Dachgeschoß bot, wie sich später herausstellte, für eine kleine Wohneinheit Platz. Das Dach wurde mit ''Eternit'' gedeckt.


Der nach Nordosten ausgerichtete Teil des Haues (Ansicht der Abbildung) war den Bewohnern gewidmet, der nach dem Südwesten, der Landwirtschaft. Baustil und Funktion entsprachen einer, der damaligen Zeit modernen Fortfürhung der Viechtauer Tradition.
Der nach Nordosten ausgerichtete Teil des Haues (Ansicht der Abbildung) war den Bewohnern gewidmet, der nach dem Südwesten, der Landwirtschaft. Baustil und Funktion entsprachen einer, der damaligen Zeit modernen Fortführung der Viechtauer Tradition.


Die Ausfertigung beschränkte sich in dieser Zeit jedoch auf den Rohbau. Fenster und Türen waren nur im Erdgeschoß vorhanden. Der Ausbau wartete auf den Besitzer, der 1946 aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte. Zitat Margarete Mittendorfer: "''Wenn man das Haus durch die Haustüre betrat und nach oben blickte, so konnte man das Dachgebälk erblicken". ''Mühsame Handarbeit, ohne Baumaschinen, erwartete die jungen Besitzer. Der Ausbau war Mitte der 50er Jahre abgeschlossen.
Die Ausfertigung beschränkte sich in dieser Zeit jedoch auf den Rohbau. Fenster und Türen waren nur im Erdgeschoß vorhanden. Der Ausbau wartete auf den Besitzer, der 1946 aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte. Zitat Margarete Mittendorfer: "''Wenn man das Haus durch die Haustüre betrat und nach oben blickte, so konnte man das Dachgebälk erblicken". ''Mühsame Handarbeit, ohne Baumaschinen, erwartete die jungen Besitzer. Der Ausbau war Mitte der 50er Jahre abgeschlossen.


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Bis zur Heimkehr des Besitzers aus der Kriegsgefangenschaft bewohnte und bewirtschaftete der ''Mairwies Hans'' mit seiner Familie die Liegenschaft.


Bis dahin bewohnte und bewirtschaftete der ''Mairwies Hans'' mit seiner Familie die Liegenschaft.
[[Image:Mairwies 1955.jpg|right]]
 
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1955: Eine junge Familie blickt erwartungsvoll in die Zukunft. Für den Autor dieser Zeilen (2. von links) war dies eine außerordentlich schöne Zeit. Neben der fürsorglich-liebevollen Behandlung, die ich durch meine Eltern erfuhr, schuf die langsame, aber spürbare wirtschaftliche Aufwärts-Entwicklung ein positives Klima in der Gesellschaft, die dennoch nicht von der Reizüberflutung einer Konsumgesellschaft abgelenkt war.
1955: Eine junge Familie blickt erwartungsvoll in die Zukunft. Für den Autor dieser Zeilen (2. von links) war dies eine außerordentlich schöne Zeit. Neben der fürsorglich-liebevollen Behandlung, die ich durch meine Eltern erfuhr, schuf die langsame, aber spürbare wirtschaftliche Aufwärts-Entwicklung ein positives Klima in der Gesellschaft, die dennoch nicht von der Reizüberflutung einer Konsumgesellschaft abgelenkt war.


Wegen der herrschenden Wohnungsnot war im Dachgeschoß Famile Rörher und in einem Zimmer im Erdgeschoß Anton Nussbaumer (vulgo ''Pointach Toni'') untergebracht. Letzterer gleichte einem Familienmitglied, feierte, aß und arbeitete an freien Tagen der Erwerbsarbeit mit meinen Eltern in der Landwirtschaft.<br>
Wegen der herrschenden Wohnungsnot war im Dachgeschoß Famile Rörher und in einem Zimmer im Erdgeschoß Anton Nussbaumer (vulgo ''Pointach Toni'') untergebracht. Letzterer gleichte einem Familienmitglied, feierte, aß und arbeitete an freien Tagen der Erwerbsarbeit mit meinen Eltern in der Landwirtschaft.<br>

Version vom 27. Januar 2008, 23:33 Uhr

Die Obere Mairwies

Mairwiesweg 13

um 1700 Grundstück der zum Animoosgut gehörenden Überlände Vordere Axlau. Der Grund wird um 1800 von der Axlau abgetrennt und darauf dieses Haus gebaut.

  • 1835 Michael Lempl u. Katharina (geb.Moser v.d.Tremlleiten)
  • 1910 Mathias Zopf u. Josefa (geb.Karobath). Mathias Z. fällt im Krieg.
  • Franz Druckenthaner (Bes.d. Vorderen Axlau) u.Josefa Z. (in zweiter Ehe)
  • 1934 Geschwister Zopf
  • 1938 Kaufvertrag vom 5. November 1938,
    Verkäuferin: Theresia Druckenthaner, Neukirchen Nr. 74
    Käufer: Franz Mittendorfer, Neukirchen 69, Eltern: Johann Mittendorfer (vulgoBernauhans, Besitzer d. Schmieding) und Johanna (geb. Zopf, aus Steinbach am Attersee stammend)
    Wohnungsrechte für Zäzilia, Mathias, Josef und Franziska Zopf, auf die Dauer des ledigen Standes.
  • 1946: Ehe- und Erbvertrag vom 13. Dezember 1946,
    Gütergemeinschaft zwischen Franz Mittendorfer u. Margareta (geb.Steinmaurer aus Steinbach a.Ziehberg stammend)
  • 1998: Übergabsvertrag vom 16. Juli 1998,
    Übergeber: Franz u. Margarete Mittendorfer
    Übernehmer: Johann Mittendorfer u. Ilse (geb. Hartmann aus Laakrichen stammend)

Image:Mairwies_2007.jpg

Die obere Mairwies, 26. April 2007

Von den Anfängen bis zur Zwischenkriegszeit

Das Haus hatte vor dem Umbau im Jahr 1940 die Struktur eines Sacherls im Viechtauer Sitl. Es war eingeschoßig mit bis zu 80 cm dicken Steinmauern, auf dem ein ortsübliches, steiles Dach aufgebaut war. Im Ergeschoß befand sich eine Stube, eine Rauchküche und eine Kammer. Der Erdkeller, in der Form eines Gewölbes diente der Aufbewahrung von Speisen, Obst, Kartoffel und Most, Erzeugnisse aus der eigenen landwirtschaftlichen Produktion. Der Stall war ebenfalls aus Stein gemauert, der Heustadl aus Holz errichtet, das Dach mit Schindeln gedeckt. Der Erdkeller und die Steinmauern im Erdgeschoss sind heute noch im ursprünglichen Umfang erhalten.

Aus der Überlieferung (Franz Mittendorfer) ist bekannt, dass hier zur Zeit des Betriebes der Motessori Schule im Hochkreith, Lehrer und Schüler Station machten, um vom Automobil auf Schusters Rappen umzusteigen und das Gepäck Lasttieren zu übergeben, mit denen gemeinsam der Aufstieg über die Kreitbauern Wiese erfolgte.

Im Jahre 1938 brannte die ca. 300 m benachbarte Liegenschaft Vordere Axlau vollständig ab. Durch die Thermik verfrachtete, brennende Dachschindel entzündeten auch Teile der Mairwies.

Die Zeit des Auf- und Ausbaues

1938 erwarb Johann Mittendorfer für seinen Sohn Franz Mittendorfer die Liegenschaft und führte 1939 bis 1940 eine grundsätzliche Erweiterung des Hauses durch.

Einerseits wurde auf den Steinmauern des ursprünglichen Gebäudes eine vollständige Etage errichtet (daher die Bezeichnung Stockhaus) andererseits wurde die Gebäudelänge beinahe verdoppelt. Selbst das errichtete Dachgeschoß bot, wie sich später herausstellte, für eine kleine Wohneinheit Platz. Das Dach wurde mit Eternit gedeckt.

Der nach Nordosten ausgerichtete Teil des Haues (Ansicht der Abbildung) war den Bewohnern gewidmet, der nach dem Südwesten, der Landwirtschaft. Baustil und Funktion entsprachen einer, der damaligen Zeit modernen Fortführung der Viechtauer Tradition.

Die Ausfertigung beschränkte sich in dieser Zeit jedoch auf den Rohbau. Fenster und Türen waren nur im Erdgeschoß vorhanden. Der Ausbau wartete auf den Besitzer, der 1946 aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte. Zitat Margarete Mittendorfer: "Wenn man das Haus durch die Haustüre betrat und nach oben blickte, so konnte man das Dachgebälk erblicken". Mühsame Handarbeit, ohne Baumaschinen, erwartete die jungen Besitzer. Der Ausbau war Mitte der 50er Jahre abgeschlossen.


Bis zur Heimkehr des Besitzers aus der Kriegsgefangenschaft bewohnte und bewirtschaftete der Mairwies Hans mit seiner Familie die Liegenschaft.


1955: Eine junge Familie blickt erwartungsvoll in die Zukunft. Für den Autor dieser Zeilen (2. von links) war dies eine außerordentlich schöne Zeit. Neben der fürsorglich-liebevollen Behandlung, die ich durch meine Eltern erfuhr, schuf die langsame, aber spürbare wirtschaftliche Aufwärts-Entwicklung ein positives Klima in der Gesellschaft, die dennoch nicht von der Reizüberflutung einer Konsumgesellschaft abgelenkt war.

Wegen der herrschenden Wohnungsnot war im Dachgeschoß Famile Rörher und in einem Zimmer im Erdgeschoß Anton Nussbaumer (vulgo Pointach Toni) untergebracht. Letzterer gleichte einem Familienmitglied, feierte, aß und arbeitete an freien Tagen der Erwerbsarbeit mit meinen Eltern in der Landwirtschaft.